Sacken lassen

Es ist bereits etwas Zeit verstrichen, aber die Ereignisse schwingen nach. Samstag vor einer Woche, seit den Attentaten in Paris waren gerade ein paar Stunden vergangen, machten sich die Stimmungsmacher daran, die Ereignisse für ihre Zwecke zu verwenden. Jetzt liegt mir nichts ferner, als Ratschläge erteilen zu wollen, wie weltpolitische Ereignisse zu verarbeiten seien. Ob

Am Ufer des Stroms

Sonntag, 25. Oktober. Nachmittag. Ich sitze im Zug. Heimfahrt. Eine Woche habe ich meine Frau und die Kinder nicht gesehen und freue mich darauf, bald von ihnen abgeholt zu werden. Der Kopf brummt noch ein wenig, die Zunge ist belegt. Nachwirkungen eines Familienfestes. Geringfügiger Kollateralschaden ausgelassenen Feierns. Kurze Nacht, aber leckeres und lustiges Frühstück. Dann

Ok, Google.

Es gibt Fragen, die mich immer wieder beschäftigen, deren Antworten mich aber komischerweise nicht wirklich interessieren. Ich weiß natürlich, ich könnte googeln und die allwissende Suchmaschine würde eine Antwort parat haben, aber ich will nicht. Denn vielleicht ist die Frage und das Wissen um die Antwort gar nicht so wichtig, wie gerade empfunden. Zudem ist

Wenn man Gerüchte kocht

Manchmal passiert es, dass ein Abend einfach funktioniert. Auch wenn man sich vorher alles Mögliche ausdenkt, das schiefgehen könnte, nur weil man durch die „Unvorsichtigkeit“ anderer in eine Situation „gerutscht“ ist. Man erwartet Gäste. Eigentlich fast die übliche Runde. Man kennt einander, hat schon des Öfteren einen Abend miteinander verbracht. Garantiert gute Stunden. Aber dann

Geistiges ist immer ein Risiko

Da bin ich am überlegen, wie ich einen Beitrag über die kommenden Lesungen betitle, dann erreicht mich eine Nachricht von einem Veranstalter, in der vermerkt war: „Geistiges ist immer ein Risiko“. Das muss ich aufgreifen. „Geistiges“ – und das sei in dem Zusammenhang besonders betont – meint nicht Schnaps und ähnlich Hochprozentiges (auch wenn das

Der Abdruck eines Dinos

Jeder sollte seinen Weltbesserungsvogel haben. Das Gefieder darf sich über die Jahre durchaus ändern, aber es schadet nicht, wenn jeder versucht, seinen Beitrag für eine bessere Zukunft zu leisten. Oder? Mein persönlicher Vogel ist der „globale Fußabdruck“. Ich weiß, ich nerve damit mein Umfeld ab und zu, auch wenn ich versuche, es nicht zu tun.

Das Öffnen einer Tür

Urlaub. Das bedeutet selbst gewählte Nachrichtensperre. Also eigentlich: Nachrichtenempfangsverweigerung. Keine Zeitung, kein Fernseher. Kein WLAN oder Datenroaming. Nichts. Fast nichts. Nur zweimal am Tag partizipiere ich am EU-Internetpaket meiner besseren Hälfte und kontrolliere E-Mails. Vielleicht ist ja etwas Wichtiges dabei. Das ist zwar nicht wirklich der Fall, aber bei einer solchen Aktion schlüpft eine „Spiegel“-Eilmeldung

Über Bilder von Bücherstapel

Vor Jahren kam mir ein Gedanke, der mich seither nicht mehr losgelassen hat: Ich stelle mir einen Musiker vor, der die Straße entlangspaziert und aus einem vorbeifahrenden Auto zum ersten Mal in seinem Leben in der Öffentlichkeit ein Lied von sich hört. Ich bin mir sicher, dieser Augenblick wird ihn nicht mehr verlassen. Für den

Der Konjunktiv auf Reisen

Nachdem ich durch Zufall darauf gestoßen bin, dass mein neues Buch auch in Japan erhältlich ist und auf Amazon 1,533 ¥ kostet, war ich im ersten Moment doch etwas belustigt. Wer – bitte schön – kommt in Japan auf die Idee mein Buch zu kaufen? Dann ist mir aber der Gedanke gekommen, ob ich nicht vielleicht den asiatischen Buchmarkt

Schlecht geschlafen

Sonntag. Heute morgen habe ich verschlafen. Normalerweise bin ich auch am Wochenende früh auf, genieße die Ruhe im Haus bei einer Tasse Kaffee, arbeite und bereite dann das Frühstück für meine Lieben vor. Normalerweise. Heute also verpennt. Und als Draufgabe gab es meinen Standardalbtraum, den ich habe, seit ich auf Lesungen unterwegs bin. Es muss