Da bin ich am überlegen, wie ich einen Beitrag über die kommenden Lesungen betitle, dann erreicht mich eine Nachricht von einem Veranstalter, in der vermerkt war: „Geistiges ist immer ein Risiko“.
Das muss ich aufgreifen.
„Geistiges“ – und das sei in dem Zusammenhang besonders betont – meint nicht Schnaps und ähnlich Hochprozentiges (auch wenn das durchaus ein Risiko darstellen kann, wie ich weiß – gehört habe – ein Freund hat es mir einmal erzählt).
Auch „geistige Arbeit“ an sich, sprich das „Denken“, war nicht gemeint, denn eher stellt ja das Ausbleiben desselbigen ein Risiko dar (obwohl es offensichtlich andersrum kommuniziert wird: mir fallen genügend Personen ein, die eher das „Denken“ an sich mit Gefahr zu verbinden scheinen, ansonsten kann ich mir manches wirklich nicht erklären).
Zuletzt sei noch klargestellt, dass auch „Geistiges“ nicht mit „Geistliches“ zu verwechseln ist, denn das wäre wieder etwas ganz anderes (und die Risikofrage bleibt ausgespart).
Nein, vielmehr war „Geistiges“ im Sinne von Veranstaltungen in der Art von Lesungen angesprochen — womit ich endlich beim Thema wäre:
Von meinen eigenen Lesungen mit einem schmunzelnden Blick auf die Risiken, könnt ihr hier lesen, aber im Ernst: Die Aussage „Geistiges ist immer ein Risiko“ bezog sich natürlich auf die Möglichkeit, dass es Veranstaltern, Unterstützern und Künstlern nicht im erhofften Maß gelingt, Zuschauer vor die Bühne zu locken. Unabhängig von der Qualität der Protagonisten. Abhängigkeiten zu Mondphasen, Werbeetat, dem Fernsehprogramm, dem Wetter und anderen Faktoren werden im Vorfeld analysiert, Prognosen werden abgeleitet, die sich häufig als falsch erweisen. Nicht nur bei Lesungen.
„Support Live Music!“ ist ein gern (zumindest von mir) verwendeter Spruch, dem ich mit Leidenschaft folge, aber gerne auf jede Form der Kunst ausdehnen würde. Schon mal Goya am Laptop mit dem im Museum verglichen? Theater oder Kino? Für mich alleine schon aufgrund der Unmittelbarkeit keine Frage (und wenn Kino, dann kleinere Programmkinos — um das Klischee zu vervollständigen).
Also, liebe Beitragsleser, die ihr mir bis hierher gefolgt seid: Unterstützt auch die kleineren, lokalen Veranstalter und die vielleicht noch unbekannteren Künstler mit eurer Anwesenheit, erzählt davon, schleppt eure Freunde und Bekannte, Verwandte und Nachbarn mit, erlebt einen außergewöhnlichen Abend live und fördert dadurch die Veranstalter – denen es meist nicht ums Geld geht – und vor allem die Künstler! Und lasst euch auch nicht von Begriffen wie „Lesung“ oder ähnlichem abschrecken!
In diesem Sinne: Bis bald — im Strohalm, Lamm, Markgrafen Theater, E-Werk, im Pub um die Ecke mit Live Musik oder — oder bei einer meiner Lesungen — würde mich freuen! Wir brauchen eure Unterstützung!