Sonntag. Heute morgen habe ich verschlafen. Normalerweise bin ich auch am Wochenende früh auf, genieße die Ruhe im Haus bei einer Tasse Kaffee, arbeite und bereite dann das Frühstück für meine Lieben vor. Normalerweise.
Heute also verpennt. Und als Draufgabe gab es meinen Standardalbtraum, den ich habe, seit ich auf Lesungen unterwegs bin.
Es muss in einer größeren Stadt gewesen sein, jedenfalls U-Bahn, und ich hatte bereits bei der Anreise zum Veranstaltungsort ein mulmiges Gefühl. Bis ich draufgekommen bin, ich habe das neue Buch vergessen. Also wieder zurück, Buch geholt und gestresst im Lokal angekommen. War ohnehin noch zu früh, aber dennoch gehetzt.
Also erst einmal hinsetzen und erholen. Gespräche. Und dabei kommt die Erkenntnis, ich habe den Roman, aus dem ich ebenfalls lesen wollte, nicht dabei, genauso wenig wie die Gitarre und das Programm. Alles total realistisch. The Return of Stress pur.
Programm im Kopf, also das geht, und Gitarre ausgeliehen. Ist aber nicht die eigene, also ungewohnt, verstimmt und kein eingebautes Stimmgerät – ich also verloren. Einer der Gäste hatte seine Ausgabe von „Fast eine Jugend“ dabei. Als ich die in die Hand nehme, bin ich erst recht aus allen Wolken gefallen. Das Buch war im etwas größeren Scheckheftformat, das Cover oben und unten beschnitten und die Überschriften waren reingeklebt. Geschockt stand ich da, starrte auf das Buch und … bin endlich aufgewacht.
Vielleicht war es dann doch zu unrealistisch – „Fast eine Jugend“ hat natürlich keine Kapitelüberschriften.
Der Traum beruhigt mich nicht wirklich, aber ich hoffe doch, dass ich das nächste Mal nichts vergesse. Das nächste Mal: Gmunden, Samstag, 13. Juni, ab 11.00 Uhr.