„Wir haben es verkackt.“

Es gibt Themen, die brennen besonders.

Immer, mit jeder meiner Geschichten, will etwas raus aus mir, will etwas erzählt werden, das mir wichtig ist. Ein Leiden, eine Freude, eine Beobachtung. Etwas, auf das ich aufmerksam geworden bin und das diese Aufmerksamkeit meines Erachtens verdient. Irgendwas, das in mir oder um mich ist und brodelt, das mich beschäftigt und fasziniert. Aber es gibt Themen, die sind besonders präsent. Themen, die sich immer wieder durch meine Texte ziehen. Sie dringen durch viele Bereiche meines und unseres Lebens und werden uns – so meine Überzeugung – noch lange beschäftigen. Ein solches Thema ist unsere Umwelt beziehungsweise unser Umgang mit ihr und den entsprechenden Konsequenzen für unser Leben.

Immer wieder greife ich das Thema auf und wie üblich für solche Geschichten freut es mich besonders, wenn diese Anerkennung und ein Publikum finden. So sehr auch das Schreiben Notwendigkeit ist, ist die Veröffentlichung und das Gelesen-werden das Ziel. Bereits 2020 hatte ich die Freude den Wettbewerb von EuroNatur mit dem Text „Schokoriegel“ zu gewinnen. Damals die Geschichte eines jungen Waldbesetzers.

Nun wurde meine Geschichte „Sehenden Auges in den Untergang“ in der Literaturzeitschrift introspektiv #3 von Prosa:ist:innen aufgenommen (Gelsing & Hoch Literaturverlag, ISBN: 978-3-98595-296-0).

introspektiv ist eine neue, sehr liebevoll gestaltete Literaturzeitschrift, die erst im zweiten Jahr ihres Erscheinens ist. Der Aufruf für die Einreichung von Texten stand unter dem Motto „Natürliches“ und es wurden letztendlich 17 Texte aus den über 130 Einsendungen ausgewählt. Auffällig in der Vorbereitung der Zeitschrift war das überaus anspruchsvolle Lektorat, das wie immer viel Freude gemacht hat und dem Text – zumindest meinem – sicherlich gutgetan hat. Wie immer, wenn Geschichten straffer und fokussierter werden. Neben den Texten finden sich Interviews, Miniaturen und Rezensionen. Und das alles in einer – wie ich finde – sehr ansprechenden Komposition von Text und Bildern. Das Ergebnis kann sich meines Erachtens wirklich sehen lassen, und es macht viel Spaß, in dem Heft zu blättern und eine nach der anderen Geschichte zu lesen.

Mein Text handelt von einem jungen Mann, der auf einer Forschungseinrichtung auf einer Insel arbeitet und davon, wie diese Insel bei einem nächtlichen Sturm zerstört wird. Es geht um Ursachen und wie wir diese akzeptieren, es geht um Familie und Zugehörigkeit, Vergangenheit und Zukunft, Ignoranz, Zuversicht und Resignation. Und es geht um Simply Red. Ja genau, die Band.

Also wieder ein Text, der eine echte Herzensangelegenheit für mich darstellt. Die ersten Gedanken, die den Protagonisten meiner Geschichte umtreiben, lauten:

Wir haben es verkackt. Aber so richtig.

Ich würde mich freuen, wenn die Zeitschrift zahlreiche Abnehmer findet, und über Feedback freue ich mich ohnehin immer.

Passt auf euch auf!

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