Societas Florigerae ad Pegnesum

Begonnen hat alles beim Griechen. Bei viel zu fettigem Essen, das unbekömmlich ist und trotzdem oder genau deshalb so unglaublich gut schmeckt. Begonnen hat alles bei einem lustigen Abend mit ein paar Bieren und Metaxa, also dem guten, wie mir einigermaßen glaubhaft versichert wurde, um die Fette zu spalten und das Beschlossene zu begießen.

„Begonnen hat alles beim Griechen“, würde ich gerne behaupten, weil es gut klingt, aber es hat schon viel früher begonnen, vielleicht schon vor zehn Jahren.

Worum es überhaupt geht? Um den Pegnesischen Blumenorden. Und was das ist? Nun, Wikipedia weiß

Der Pegnesische Blumenorden ist eine 1644 gegründete Nürnberger Sprachgesellschaft, die ununterbrochen bis heute besteht, [.. und ..] die einzige heute noch bestehende literarische Gruppe barocken Ursprungs.

https://de.wikipedia.org/wiki/Pegnesischer_Blumenorden

Menschen, die Mitglieder dieser Sprachgesellschaft sind oder wurden, kenne ich seit dem Erscheinen von „Fast einer Jugend“ vor fast zehn Jahren. Tummelt man sich länger im fränkischen, vor allem aber im Nürnberger Literaturkosmos, stolpert man unweigerlich über den Blumenorden und dessen Aktivitäten beziehungsweise Personen, die mit ihm verbunden sind. Unter seiner Schirmherrschaft finden beispielsweise zahlreiche Veranstaltungen statt, an denen ich immer wieder teilgenommen habe. So habe ich unter anderem um den Goldenen Blumentopf beim jährlichen Literaturwettbewerb im Irrhain gerungen und durfte im Jahr darauf als Juror Platz meine Bewertungen abgeben. Eine meiner Erzählungen ist im Blattwerk erschienen, der Zeitschrift der Gruppe.

Schon vor längerer Zeit wurde ich gefragt, ob ich nicht Mitglied werden wolle, aber das sei nicht so einfach, man musste von zwei Mitgliedern vorgeschlagen werden und es gibt eine Einspruchsfrist und überhaupt. Mir war das – ehrlicherweise – irgendwie zu viel Verein.

Dann aber dieser Abend beim Griechen im vergangenen Herbst. Es war schon klar, was der Hintergedanke des Treffens war, die Andeutungen mit Zaunpfählen waren eindeutig, und nach der Aufnahme von zirka fünfundzwanzigtausend Kalorien in Form griechischer Köstlichkeiten schwenkte das Gespräch auf die zentrale Frage, ob ich denn nicht endlich vorgeschlagen werden wolle. Uwe Wartha, mein lieber Freund und 2017 mein zweiter Partner bei Literatur im Studio, mit dem ich in dem Nürnberger Lokal saß, hatte vermutlich mit einem höheren Bedarf an Überredungskunst gerechnet. Aber ich hatte mir bereits im Vorfeld meine Gedanken dazu gemacht und deshalb galt es dann nur noch den Metaxa zu bestellen und darauf anzustoßen.

Nun, nach dem Vorschlagenwerden und der Frist wurde ich Anfang April aufgenommen.

Die Aufnahme selbst? Deutlich weniger zeremoniell, als man das sich vielleicht vorstellt. Eine E-Mail-Aussendung, die mich erst gar nicht und dann mit einigen Wochen Verzögerung erreicht hat. Dennoch, herzlichen Dank an Monika und Uwe, die mich vorgeschlagen haben, und ich werde es als Ehre erachten, aufgenommen worden zu sein.

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