Die Frage drängt sich auf. Nicht nur, wenn man bei seinem Lieblingsgriechen aufs Essen wartet.
Vor zwei Tagen habe ich die Mitteilung vom Verlag erhalten, dass in dieser Woche „Das Leben als Konjunktiv“ druckfrisch geliefert werden soll. Anfang August vergangenen Jahres hatten der Verlag und ich beschlossen, den Erzählband zu veröffentlichen. Damals war ich gerade auf Sommerurlaub. Italien, glaub ich – ist schon wieder so lange her. Und jetzt ist Ostern vorbei und der erste T-Shirt Tag 2015.
Dazu muss man sagen: Die Geschichten waren alle „fertig“, als ich meine blassen Füße in die Adria gestreckt habe (es war Italien). Also, was dauert so lange, eine fertigen Text zwischen zwei Buchdeckel zu pressen?
Die Frage stelle ich mir auch.
Zuerst die Auswahl der Erzählungen. Welche finden den Weg ins Buch? In welcher Reihenfolge? Gut, bis zum endgültigen Vertrag dauert es bis Oktober. Parallel selbst mit dem Poliertuch über den Text. Aber jetzt. Schon fast fertig, oder?
Doch dann beginnt das Lektorat. Der erste Korrekturdurchgang bringt Ernüchterung und die Erkenntnis, dass noch ein großer Berg Arbeit vor einem liegt. Das endlose erscheinende Pingpong zwischen Lektor und Autor beginnt. Die Einarbeitung der Korrekturvorschläge und das Ringen um präzise Formulierungen dauert Wochen. Diskussionen per E-Mail machen die Sache nicht schneller. Insgesamt achtmal wird der Text hin- und hergeschickt und von beiden Seiten durch die Mangel genommen. Dem Text tut das gut, aber das Poliertuch wird dabei anfangs nur selten benötigt. Grobkörniges ist gefragt.
Mittlerweile ist es Februar geworden. Endlich steht der Text, die Arbeit am Satz beginnt. Bis zur Druckreifeerklärung dauert es noch ein paar Wochen, in der nur noch zart gewienert wird. Die Formatierung rückt in den Fokus. 19. März: Freigabe und ab in die Druckerei.
Seither gibt es für den Autor nichts mehr an dem Buch zu tun, außer sich auf Lesungen vorzubereiten, warten und – ja, sich wieder an neue Projekte zu machen. Denn auch wenn das neue Buch noch keinen Leser erreichen konnte, ist der Kopf voll Ideen, die ihren Weg aufs Papier finden wollen.
Sehr,sehr gut geschrieben!!!! Bin mächtig stolz auf dich