Samstag, 27. Juni. Ich hatte angekündigt auf jeden Fall einzuschalten. Und wenn dieses vermaledeite oberfränkische Funkloch nicht gewesen oder ich spendabler bei der Auswahl meines Mobilfunkanbieters wäre, dann hätte ich vermutlich nicht eine Woche darauf warten müssen, endlich die Sendung der „Literaturwerkstatt“ zu hören (das Leben ist und bleibt eben ein Konjunktiv). Aber angeblich ist ja Vorfreude die schönste Freude (ich muss unbedingt mal googlen, woher dieser Blödsinn kommt).
So hat es jedenfalls bis zum vergangenen Samstag gedauert, bis ich – zufällig wieder mit meiner Familie im Auto auf dem Weg zu einer Hochzeit – mir die Aufzeichnung des „Campus und City Radios St. Pölten“ anhören konnte. Diesmal hat mich die Technik nicht im Stich gelassen und ich konnte endlich den Beitrag zu „Fast eine Jugend“ genießen. Stream-Download über Bluetooth mitten ins Autoradio. Voll einundzwanzigstes Jahrhundert.
Ob meine Familie nun die „Literaturwerkstatt“ oder die „Drei ???“, die danach wieder den Innenraum unseres Wagens beschallten, spannender fand, bleibt ungeklärt, aber für mich steht die Antwort außer Frage. Die Neugier, wie jemand meine Texte liest, ist nach wie vor groß, und das Sendungskonzept, dass der Autor auch die Musik auswählen darf, finde ich klasse. Ansonsten höre ich kaum meine Lieblingsmusik im Radio.
Ich war jedenfalls tiefenentspannt, während Justus, Peter und Bob ihren Fall zu lösen hatten.
Die Sendung zum Nachhören: „Die Literaturwerkstatt – Juni 2015“. Im ersten Beitrag wird aus „Fast eine Jugend“ gelesen.