Immer lächeln, wie es auch kommt

Entschuldigen Sie, ist hier noch frei? Darf ich mich setzen? Das ist sehr freundlich, ich danke Ihnen. Es ist ja heute doch recht voll. Anscheinend: große Familie. Darf ich mich vorstellen? Ewald ist mein Name.

Puh, stickig ist es hier, finden Sie nicht? Kein Wunder bei dem Platzregen. Jetzt dampft hier drinnen die Feuchtigkeit jetzt nur so aus den Anzügen und Roben, was? Subtropisches Klima. Und das hier im Wirtshaus. Das erinnert mich eher an das Palmenhaus im Tiergarten. Ich mag das, das Palmenhaus. Die Schmetterlinge und die Pflanzen und das alles. Nur das Klima: Wohnen möchte man da nicht. Tja, jetzt bin ich auch schon lange nicht mehr dort gewesen. Früher habe ich den Zoo häufiger besucht. Mit der Vroni, meiner ersten Frau. Die wollte immer zum Amazonas in den Urwald, aber mehr als das Palmenhaus ist es leider nicht geworden. Ich sag immer: Palmenhaus – der Urlaub für die kleinen Leute.

…. Ewald, der Protagonist aus „Es kommt wie es kommen muss“ aus „Das Leben als Konjunktiv“, ist also zurückgekehrt. Grantig wie immer und ich hatte viel Spaß mit ihm. Aber leider ist der Monat rum und auch die Erzählung wieder verschlossen. Aber ich werde sie sicherlich das eine oder andere Mal öffentlich lesen. Darauf freue ich mich heute schon. Jetzt wünsche ich angeregten Lesegenuss mit der Erzählung im Juli „Anders“.

© Text: Oliver Graf, Foto: Fotografschaft Erlangen