The Joshua Tree
(Eine Verneigung)
Glaubt die Geschichte, oder auch nicht! Aber sie ist wahr. Und – um es vorwegzunehmen – es war kein Traum und ich nicht betrunken. Es passierte am helllichten Tag. Strahlender Sonnenschein, goldener Herbst. Ihr erinnert euch an die Tage Anfang November?
Es war an einem Samstag. Ich bin in die Stadt, um mir die Zeit zu vertreiben. Erst zum Markt, dann bummeln. Leute beobachten, wie sie im Konsumrausch taschenbeladen durch die Innenstadt lustwandeln. Regelrechte Hamsterkäufe. Als stünde ein Embargo der produzierenden Billiglohnländer unmittelbar bevor. Ab der kommenden Woche keine glücklich gefertigten Jeans, Blusen, Sneakers und Spielsachen mehr. Katastrophe! – Und vielleicht würde auch mir noch ein Schnäppchen in die Tasche springen, obwohl ich nichts benötigte. Hirn aus, Marktwirtschaft an. Die Innenstadt muss ja auch von etwas leben. – Ich schweife ab.
——————-
Was mir damals in der Satdt noch passiert ist und was das mit dem „Joshua Tree“ zu tun hatte, war der Inhalt der Erzählung im Dezember. Danke für das positive Feedback – ich habe mich sehr darüber gefreut! Es war wieder ein Text, der mir sehr am Herzen lag und den ich mit Sicherheit für eine der kommenden Lesungen einpacken werde. Nun sind wir aber bereits ins neue Jahr gerutscht und damit wird es auch Zeit für eine neue Erzählung: „Drei Akkorde und das Leben“. Viel Vergnügen beim Lesen!
© Text: Oliver Graf, Foto: Fotografschaft Erlangen
Die Erzählung tut jetzt richig gut! Danke Thesi :-) .und ich sehe die Protagonisten vor mir und habe den Geruch des Ladens in der Nase
Eine Geschichte zum Nachdenken – vielleicht regen diese Zeilen den einen odert anderen verzopften Erwachsenen an, an seine eigene Jugend zurück zu denken – vielleicht geht er dann toleranter mit der heutigen Jugend um.
Deine genialste Geschichte (unter vielen anderen…). Sprachlich dicht und einfallsreich… und ich wünsche der Zuhörerschar bei Deinen Lesereisen ebenso viel Hörgenuss!