Der Konjunktiv auf Reisen

Nachdem ich durch Zufall darauf gestoßen bin, dass mein neues Buch auch in Japan erhältlich ist und auf Amazon 1,533 ¥ kostet, war ich im ersten Moment doch etwas belustigt. Wer – bitte schön – kommt in Japan auf die Idee mein Buch zu kaufen? Dann ist mir aber der Gedanke gekommen, ob ich nicht vielleicht den asiatischen Buchmarkt in Angriff nehmen sollte. Der wartet bestimmt auf mich! Gibt ja so viele potentielle Leser dort und die Türen stehen – dank der Global Player – sperrangelweit offen.

japan

Ja, ich höre sie schon, die Skeptiker, und ich gebe zu, der Plan hat noch Ecken und Kanten, aber da mach ich mir mal weniger Sorgen. Denn eigentlich hat meine Frau ohnehin schon den Grundstein gelegt, als sie im Frühjahr in Shanghai ein „Buch auf Reisen“ geschickt hat. Ausgangsort war ein deutschsprachiges Café in der chinesischen Metropole, die – nebenbei bemerkt – verglichen mit meiner Heimatstadt die schlappe 1757-fache Bevölkerungszahl aufzuweisen hat.

Das Buch wurde also im Café hinterlegt oder – so wie ich meine Frau kenne – vermutlich eher dekorativ platziert (siehe obiges Bild) und die Aufforderung reingeschrieben, sich – falls beim Lesen Spaß gehabt – doch beim Autor zu melden. Schöne Idee, nicht? Es geht ja um die Verbreitung des Buchs und zumindest der Radius hat sich durch die Aktion schlagartig vervielfacht.

Seither warte ich auf Nachricht von meinem ersten chinesischen Leser. Erinnert mich ein wenig an eine Flaschenpost oder den Luftballon, an den man eine Nachricht bindet und fliegen lässt. Man muss Geduld haben, darf die Hoffnung nicht aufgeben, denn irgendwann … naja, ich trinke dann doch noch eine Tasse Tee und konzentriere mich wieder mehr auf den heimischen Buchmarkt.

Aber amazon.co.jp behalte ich auch im Auge.

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